Willkommen im grünen Bereich!

Im diesem grünen Bereich geht es nicht oder nicht nur um Ökologie. Grün ist die Farbe einer harmonischen Arbeitswelt. Eine Traumwelt? Und wie soll das gehen?

Dies ist die Fortsetzung des Blog-Beitrags „Mann, war ich blau!„. Hier habe ich meine Wertschätzung gegenüber den Werten geäußert, die maßgeblich für die bisherige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland verantwortlich sind. Wertschätzung ist der erste Schritt zur Veränderung. Wertschätzung auch gegenüber dem, was man im Veränderungsprozess zurück lassen muss.

Warum fordern zunehmend viele Menschen einen Bewusstseinswandel in Gesellschaft und Wirtschaft? Die Antwort ist trivial. Weil er in unserer Gesellschaft längst stattfindet!

Eigentlich ein Geschenk, denn wir werden bunter und vielfältiger dadurch. Also wo ist die Herausforderung?

Nun, wir lernen nicht sehr viel über den Menschen in unserer Ausbildung. Weder theoretisch noch praktisch. Verstehen, Tolerieren, Wertschätzen und das im täglichen Leben auch umsetzen. Das sind die Skills der Zukunft.

Mehr als 50% der Europäer haben kein Wertemuster (mehr), das durch das blaue und orangene Mem dominiert wird, und das mit zunehmender Tendenz. Zur Erinnerung, blau stand für Regulierung und orange für Erfolgsstreben.

Also kommen wir nun zu dem, was ich unter „das neue Bewusstsein“ im Firmen-Slogan des MID verstanden wissen wollen, auch wenn wir den Slogan heute nicht mehr nutzen.

 

Wertschätzung und Respekt! Human Bond (grün)

Willkommen im grünen Bereich! Hier lüftet sich das Geheimnis von Kuschel-Deutschland. In den Medien oft verpackt als neue Forderungen der jungen Generation, der sogenannten Generation Why. Aber ich kenne genügend Menschen der älteren Generation, die die Sinnfrage stellen und die Erfahrung machen, dass das reine Streben nach Erfolg die Lebensqualität nicht nur verbessern muss. Bei den jungen Menschen  nennt man das Revolution, bei den alten  Schwäche. Ob jung oder alt, das harmonische Miteinander, das sich Verstehen mit dem Chef und den Kollegen nimmt in der grünen Zone an Wertigkeit zu.

Für mich ist es genau der Schritt in diese Bewusstseinszone, wenn ich von neuem Bewusstsein geredet hatte. Dabei ist es nicht neu. Wir gehen davon aus, dass in Europa bereits 50% der Menschen die Linie nach grün überschritten haben. Fluch oder Segen einer Wohlstandsgesellschaft?  Nichts mehr mit Karriere machen wollen? Dialog auf Augenhöhe ist gefragt. Das menschliche Miteinander nimmt an Bedeutung zu. Herrlich, oder?

Man spricht von We-dentity statt I-dentity, das Ich weicht dem Wir. Aus IQ wird WeQ. Das sind mehr als Wortspiele. Das zeigt eine Gesellschaft im Aufbruch. Das zeigt, dass neue Intelligenzen gefragt sind. Moralische Intelligenz und Herzens-Intelligenz laufen der kognitiven Intelligenz den Rang ab.

1999 habe ich begonnen in Unternehmen so etwas wie Social Collaboration einzuführen. Wir nannten dies Wissens-Community und virtuellen Think Tank. Auch wenn die Internet-Technologie eine große Rolle dabei spielte, es waren soziale Innovationen, die den nötigen Spirit brachten. Gemeinsam Zukunft Gestalten, das war das Motto und ist es noch heute. Social Collaboration heißt, den grünen Bereich zu betreten! Social Collaboration ist für mich Bewusstseinswandel. Die Einführung in Unternehmen ist Management und Führungsaufgabe. Eine Arbeitswelt ohne Social Collaboration wird es in der Zukunft nicht mehr geben können. Ich denke dieser Spirit und der erreichte Kulturwandel war Anlass für die Auszeichnung zum Wissensmanager durch die Financial Times Deutschland und die Zeitschrift Impulse im Jahre 2003. Technologisch heute Standard, kulturell immer noch eine Herausforderung, bei der wir mittelständische Unternehmen begleiten.

 

Flexibilität und gesunde Arbeit. FlexFlow (gelb)

Arbeit und Familie unter einen Hut bringen. Im Fluss seiner eigenen Energie arbeiten. Co-Working und Home-Office…. Auch das sind keine neuen Werte. Sie stehen aber zum Teil kontrovers zu den blauen Werten. Der Chef hat nicht Recht, nur weil er der Chef ist. Gestaltungsfreiheiten schaffen Individualität und Innovationskraft. Man will sich einbringen und seinen Einfluss wieder erkennen als Mitarbeiter. Eher Deregulieren und Potentialräume schaffen. Vertrauen statt Kontrolle und keine Trennung zwischen Denken und Handeln, denn das macht Sinn, und den wollen wir haben bei der Arbeit.

Flow nennt man den Bereich, in dem weder Über- noch Unterforderung, vorliegt. Verlässt man diesen Bereich über längere Zeit macht dies krank. Das kann durch starken Erfolgsdruck kommen (übermäßiges Orange) oder durch starke Regulierung und Vorgaben, die den Mitarbeitern keine Spielräume geben (übermäßiges Blau)

Insbesondere durch die Auswirkungen des demografischen Wandels werden Unternehmen gefordert sein, neue bedürfnisgerechte Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt zu schaffen, die Mitarbeiter anziehen und zu nachhaltiger Leistung motivieren. Wir sprechen hier von Arbeitgeber-Attraktivität bis hin zur Arbeitgeber-Marke (Employer-Branding).

Meine Kunden sind Unternehmer und Manager. Was meinen Sie? Hätten die Manager ihren Job, wenn sie statt Standards, Regeln und Erfolg lieber flexibel kuscheln wollten? Wären Unternehmer erfolgreicher? Nein mit Sicherheit nicht.

Und in Zukunft? Auch nicht! Im Management sind mehr als 80% auf einer Bewusstseinsebene blau oder orange. Leider haben Sie oft kaum Fähigkeiten mit Mitarbeitern konstruktiv umzugehen, die die Werte des Managements nicht mehr teilen. Man beklagt sich über den schlechten und verwöhnten Nachwuchs und Mitarbeiter beklagen sich, sich bei der Arbeit nicht mehr als Mensch zu fühlen. Man trennt sich von den Mitarbeitern, die nicht „mitziehen“.

Ich gebe zu, ich brauchte auch einen BurnOut, um über den blau/orangenen Tellerrand hinauszuschauen. Ich musste Ressourcen frei setzen, die ich vorher nicht zu nutzen gelernt hatte.

Nun stehen Menschen deutlich höher auf der Werteskala als Zahlen, Prozesse und IT. Mit der Sparte Arbeit Gestalten in NRW bringen wir dieses Leistungsspektrum in den Mittelstand. Schön, dass man dabei sein Wissen und Know How über tradierte Betriebswirtschaftslehre dabei nicht zurück lassen muss. Man ist nur viel „bunter“ unterwegs und sieht deutlich mehr.

Führung und Management sollte sich den geänderten Bedingungen anpassen. „Mitarbeiter bedürfnisgerecht führen“ nennt die Initiative Neue Qualität der Arbeit die Herausforderung. Und die Bedürfnisse werden geprägt durch Werte und diese durch die Bewusstseinsinhalte der Mitarbeiter, durch deren Meme. Sieht man Führung als Service-Funktion, dann stellt man sich auf die Mitarbeiter ein.

Aber was ist der Weg einer Führungskraft. Bewusstsein kann man nicht lernen, man kann aber lernen es zu entwickeln. Aber ist das erwünscht? Folgende Möglichkeiten bestehen

1. Menschenkenntnis erlangen (Wissenstransfer)

Generiert theoretisches Wissen über die Bewusstseinsebenen von Menschen und Organisationen, insbesondere wenn du selbst „blau“ tickst brauchst du das. Wissen hilft dir, das als logisch und valide zu empfinden, was vorher nicht greifbar war. Mit unseren Bewusstheitshüten transferieren wir Wissen über Wertesysteme und Führungsansätze in unseren Führungsseminaren.

2. Selbstreflektion

Versuche dich selbst mal einzuordnen. Egal was rauskommt, so wie sie sind ist es ok. Aber es ist gut zu wissen. Was glaubst du verlangt deine Rolle in der Arbeitswelt? Kannst du authentisch sein? Wie blickst du auf Menschen mit anderen Werten?

3. Empathiefähigkeit entwickeln (Training)

Der erste Schritt zur Empathiefähigkeit ist Selbstempathie. Fühle, was dir selbst wichtig ist und akzeptiere diese Gefühle. Ich empfehle hier ein Achtsamkeitstraining (z.B. nach Kabat Zinn), Yoga oder Meditationen. Aber Achtung, die Heldenreise nach innen kann ganz schön aufregend sein.

4. Spannungsfelder in der Rolle als Manager erkennen (Coaching)

Wo scheinen die Beachtung der Bedürfnisse der Mitarbeiter und die Aufgaben als Manager und Führungskraft konträr zueinander zu stehen. Was davon sind unberechtigte Glaubenssätze? Welche Ressourcen benötige ich, um in diesem Spannungsfeld zu bestehen? Auch das sind Themen unserer Führungstrainings.

5. Organisationswissen (Wissenstransfer)

Wie schaffe ich es als Führungskraft, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Mitarbeiter
anziehen, die motivierend wirken und zu nachhaltiger Leistung anregen. Welche Rolle spielen Kommunikation und Soziale Netzwerke?

 

Oft sehe ich in ungläubige Gesichter, ob das denn alles der Logik entspräche. Dann frage ich welcher Logik, deiner oder meiner? Die Memtheorie ist ein naturwissenschaftliches Thema, oder? Logik hat mehr mit Werten zu tun als wir glauben. Die Logik der Personalführung wird zukünftig eine andere sein müssen, wenn wir die psychischen Belastungen in unserer Gesellschaft beherrschbar machen wollen. Unsere Gesellschaft wird bunter. Dann sollte auch Führung bunter werden. Wertschätzung, Respekt und Partizipation nehmen an Bedeutung zu.

Und, Freude sollte strikt erlaubt sein.