Experimentierräume erlauben agile Lern- und Veränderungsprozesse
Die Digitalisierung der Arbeitswelt verlangt Veränderung in unseren Unternehmen. Arbeitsprozesse und Kompetenzen von Fach- und Führungskräften müssen weiterentwickelt und für das digitale Zeitalter angepasst werden.
Es gibt aber keine Patentrezepte, keine Kopiervorlage nach der Unternehmen vorgehen könnten. Jede Branche, jedes Unternehmen steht vor ganz individuellen Herausforderungen. An diese Herausforderungen wird man sich herantasten müssen, um über individuelle Lösungen die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens zu stabilisieren und zu verbessern.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unterstützt gemeinsam mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) Unternehmen den Schritt aus der Theorie in die Praxis des Digitalen Wandels zu wagen. Die Unterstützung erfolgt für die Einrichtung von Lern- und Experimentierräumen für Arbeitsinnovationen.
Experimentierräume, Think Tanks für die Arbeitswelt 4.0
Die Zukunft der Arbeit steht im Zeichen der Digitalisierung. Wir benötigen neue Konzepte, zum Beispiel neue Methoden der Zusammenarbeit.
Rainer Weichbrodt gestaltet diese Entwicklung mit der Gründung seines Unternehmens think!tank (www.thinktank.eu) seit 1999 und wurde für seine virtuelle Wissens-Community bereits 2003 von der Financial Times Deutschland und dem Unternehmermagazin Impulse zum Wissensmanager des Jahres gekürt.
Auch so ein Lern- und Experimentierraum kann als eine Art Think Tank bezeichnet werden. Ein Think Tank für die Gestaltung des Digitalen Wandels in Unternehmen. Diese sind dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen definierter Projekte
- Neue Ansätze auf betrieblicher Ebene eingeführt und schrittweise verbessert werden
- Beschäftigte und deren Vertreter von Beginn an und schrittweise einbezogen werden
- Die Ergebnisse des experimentellen Lernens festgehalten werden
- Erfahrene Prozessberater unterstützend zur Seite stehen
Gestaltungsfelder des Digitalen Wandels
Dem Ansatz der Experimentierräume gingen Studien und Expertenrunden zum Thema Arbeiten 4.0 voran. Daraus ergaben sich sechs Gestaltungsfelder des Digitalen Wandels:
- Neue Geschäftsmodelle & Innovationsstrategien – Wie schnell können sie auf veränderte Marktbedingungen reagieren?
- Produktionsmodell & Arbeitsorganisation – Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Arbeitsorganisation in ihrem Unternehmen?
- Personalpolitik, Beschäftigung & Qualifizierung – Inwieweit sind ihre Mitarbeitenden für die Arbeit in der digitalisierten Welt vorbereitet?
- Arbeitsplatz der Zukunft, Arbeitszeit- & Leistungspolitik – Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft in ihrem Unternehmen aus?
- Führung, Berufliche Entwicklung & Karriere – Was können Führungskräfte heute tun, um Fachkräfte zu gewinnen bzw. zu halten?
- Sozialbeziehungen & Kultur – Was bedeutet der digitale Wandel für ihre Unternehmenskultur?
Potenziale in diesen Gestaltungsfeldern können in den Praxislaboratorien der Unternehmen bewertetet, umgesetzt und entwickelt werden.
Agil in die digitale Zukunft
Die Experimentierräume erlauben eine agile Vorgehensweise. Dazu wurden im Auftrag des BMAS ein Rollen- und ein Verfahrenskonzept entwickelt. Für Unternehmen, die eine Förderung in Anspruch nehmen, sind diese Konzepte zwingend.
Im Rollenkonzept sind folgende Rollen definiert
- Erstberater/in
- Prozessberater/in
- Lenkungskreis
- LAB-Teamverantwortliche/r
- Lab Team
Im Vorgangskonzept ist der agile Ablauf über drei Arbeitsphasen aufgeteilt. Fortschritte werden dokumentiert und bewertet. Der Prozess endet mit einer Evaluationssitzung und einem Ergebnisgespräch. Die Vorgehensweise basiert auf der Methode scrum & agile, die zunehmend tradierte Entwicklungs- und Projektmanagementmethoden ersetzen bzw. ergänzen.
Unternehmen mit 1 bis 249 Mitarbeiter können eine/n externen autorisierten Prozessberater/in beauftragen und erhalten dafür eine 80%-Förderung für bis zu 12 Prozessberatertage.
Wenn sie Interesse an einer Prozessberatung haben, dann schreiben sie bitte eine kurze E-Mail an rainer@weichbrodt.de.