Turnaround Beratung, aber bitte konstruktiv und nachhaltig
Es ist interessant, lange habe ich die Turnaround Beratung aus meinem Beratungsangebot herausgenommen, so glaubte ich zumindest. Eigentlich war es nur der Name, mit dem ich selbst und auch viele Unternehmer mit denen ich gesprochen habe, negative Assoziationen hatten. Stellenabbau und negatives Image für das Unternehmen. Ein Image des Scheiterns oder des Misserfolges.
Turnaround ist eine Potentialberatung, wenn auch manchmal mit „eingeschränkten“ Handlungsoptionen und höchster Dringlichkeit.
Turnaround heißt ja nichts anderes, als eine ungünstige Entwicklung umzukehren. Nicht nur etwas, sondern um 180 Grad. Und dennoch geht es um Potentiale, die es nutzen gilt.
Managementberatung ist immer eine Potentialberatung. Management ist das Erkennen und die Entwicklung von Potentialen sowie die Umwandlung von Potentialen in Geld.
Manager haben die Aufgabe, früh Chancen und Risiken zu erkennen, um die Zahl von Handlungsoptionen zu vergrößern. Nachhaltiges Wirtschaften kann zu hektischem Aktionismus werden, wenn Potentiale nicht ständig evaluiert werden. Deshalb begleiten wir seit einigen Jahren die Entwicklung potentialorientierter Controlling-Systeme und Management-Cockpits.
Auf die Frage, warum sie nicht früher externe Beratung in Anspruch genommen hätten, sagten mir einige Unternehmer „Berater wollen doch gleich Stellen abbauen oder Leute rausschmeissen“. Sie fühlen sich dann natürlich auch bestätigt, wenn sie zulange warten.
Dieses Feedback bringt mich zurück zu meinem Anfangsgedanken. Auch ich hatte zum Begriff Turnaround keine positiven Assoziationen.
Also, sollte nicht gerade ich eine Turnaround Beratung anbieten? Als jemand, der alle genannten Potentialbereiche abdeckt und mit einer Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung gerade den Unternehmern hilft, die ihre Gedanken auch und insbesondere bei ihren Mitarbeitern haben? Und mache ich das nicht schon längst, ohne dies so zu nennen?
Es geht um Veränderung, schnell und wirksam, aber wenn möglich auch nachhaltig!
Turnaround Management kann eben auch dann sinnvoll sein, wenn die Zahlen noch gut sind.
In der Praxis wird der Begriff eben verwendet, wenn Ergebnisse sich schlecht entwickelt haben und/oder bereits massive Liquiditätsprobleme bestehen. Also hat man nicht mehr viel „Lernzeit“
Schnell muss man mit Gesellschaftern und dem Oberen Management ein gemeinsames Verständnis der Dringlichkeit bekommen. Oft erkennt man genau hier bereits den Dissens und Hinweise auf mögliche Ursachen des Problems. Mangels Zeit wird man sich aber erst mit den Symptomen beschäftigen. In Gesprächen mit Gläubigern und Banken etwas Zeit gewinnen, den Rücken frei halten. Der Einsatz eines externen Beraters schafft da schon Vertrauen.
In solchen Momenten bin ich froh auf die eigene langjährige Erfahrung als CFO, Rating Experte und Riskmanager zurückgreifen zu können.
Und wieder die Frage, „Warum hat man nicht früher eine Potentialberatung in Anspruch genommen?“, nur ganz kurz und unausgesprochen. Denn es gibt noch kein Raum für den Blick zurück. Pragmatismus ist angesagt, manchmal geht es um die pure Existenz des Unternehmens und des Unternehmers. Die Mitarbeiter nicht zu vergessen.
In der Grafik sind fünf Phasen des Turnaround Managements dargestellt. Eine begleitende Potentialberatung fängt erst bei Schritt 2 oder eher bei Schritt 3 an. Dann braucht man auch keine 180 Grad-Wende!
Hat man das versäumt, dann ist ein Turnaround Management angesagt, bei dem das MID, Management Institut Dortmund, auch unterstützt.
Gerne stehe ich (Rainer Weichbrodt) als Geschäftsführer für ein vertrauliches Gespräch zur Verfügung.
Turnaround Beratung, aber bitte konstruktiv und nachhaltig. Ich kenne Fälle, in denen die Turnaround Beratung völlig in die falsche Richtung ging. Gerne werde ich in weiteren Blogbeiträgen darstellen, was zu beachten ist.